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Arabia

 

Die 1874 gegründete finnische Keramikfabrik Arabia stellt Produkte aus Steingut und Porzellan her. Zum Angebot gehören Geschirrserien sowie Einrichtungs- und Geschenkartikel.

Am 25. November 1873 erhielt die schwedische Keramikfirma Rörstrand die Genehmigung, eine Tochterfirma in Finnland zu gründen. Die ersten Industriegebäude wurden 1874 in Arabianranta, einem Stadtteil von Helsinki, erbaut. 1885 wurde aus Arabia eine eigenständige Aktiengesellschaft. In den 1890er-Jahren wurde das Sortiment durch die Entwürfe von Thure Öberg und Jac Ahrenberg bestimmt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann Arabia mit der Herstellung eigener Kachelöfen, Vasen und Geschirrserien. 1916 verkaufte Rörstrand seinen kompletten Aktienanteil an finnische Käufer. In den 1920er-Jahren bezog die Firma neue Räumlichkeiten und weitete ihre Produktion aus. 1948 wurde das Arabia-Museum in Helsinki eröffnet. Das Sortiment, das in den 1950er-Jahren grundlegend aktualisiert wurde, brachte der Firma diverse Auszeichnungen auf den Mailänder Triennalen ein. In den 1960er-Jahren wurde Steinzeug als neues Material eingeführt. Wärtsilä, in dessen Besitz Arabia sich seit 1947 befand, verkaufte 1990 Arabia an Hackman. Seit 2007 gehört Arabia zu Iittala, die wiederum zum Fiskars-Konzern gehört.

Zu den bekanntesten Produkten von Arabia gehört das Geschirr «Ruska», das 1960 von Ulla Procopé entworfen wurde (sie arbeitete von 1948 bis 1968 für Arabia). Die Produktion begann 1961 und wurde bis 1999 weitergeführt. Die Glasur von «Ruska» wurde mithilfe einer eigens für diese Serie entwickelten Technik auf das Steingut aufgetragen und hinterließ auf jedem Stück ein individuelles Muster. Zu den 54 verschiedenen Geschirrstücken gehören auch Tabletts, Kannen und Ofengeschirr. Ulla Procopé benutzte die Form, die für «Ruska» verwendet wurde, später auch für andere Entwürfe, wie beispielsweise die handbemalten «Anemone» und «Rosmariini».

Großen Erfolg hatte Arabia auch mit dem Geschirr «Paratiisi» (deutsch: Paradies), das Mitte der 1960er-Jahre vom finnischen Keramikkünstler Birger Kaipiainen (1915–1988) entworfen wurde. Das Thema der Serie ist der Paradiesbaum mit gelbem und blauem Obst sowie Orchideen. Es gibt auch die Variante «Musta Paratiisi», in der die Motive schwarzweiß sind. Die Herstellung der Serie begann 1970, wurde jedoch 1975 wieder eingestellt. 1987 wurde die Produktion der bunten Version wieder aufgenommen. Die schwarzweiße Version kam im Jahr 2000 wieder auf den Markt. Zur Serie gehören Tassen, Teller, Schüsseln und Kannen unterschiedlicher Größen. Zudem gibt es eine Servierschale, eine Behälterdose mit Deckel sowie eine Schale mit Deckel. Als Designklassiker gilt auch das von Kaj Franck entworfene Steingutgeschirr «Kilta».

Überaus erfolgreich war Arabia auch mit der Produktion der Mumin-Figuren, die auf die finnische Schriftstellerin Tove Jansson zurückgehen. 1945 erschien das erste Mumin-Buch von Jansson mit Illustrationen von der Autorin und ihrem Bruder Lars Jansson. Ende der 1950er-Jahre fertigte Arabia eine Serie von kleinen porzellanenen Mumin-Figuren und ließ auch ein Kindergeschirr mit diesen Motiven produzieren. In den 1990er-Jahren erweiterte Arabia seine Kollektion und stellte auch Tassen, Näpfe, Teller und Schüsseln her. Die «Mumin Abenteuer-Kollektion» ist in Schwarzweiß gehalten und enthält außer Geschirr auch Dosen, Tabletts und Uhren. Außerdem gibt es Mumin-Mini-Tassen als Christbaumschmuck. Die Künstlerin Tove Slotte verantwortet die Entwürfe sämtlicher Mumin-Figuren auf Grundlage der Originalzeichnungen von Tove Jansson. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.arabia.fi

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