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Designlexikon
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Saarinen, Eliel

(*1873 Rantasalmi/Finnland, †1950 Bloomfield Hills, Michigan)

Der finnische Architekt, Designer und Maler Eliel Saarinen nahm 1893 an der Universität Helsinki ein Studium der Malerei und später am Polytechnikum ein Architekturstudium auf. Von 1896 bis 1923 arbeitete er als freier Architekt, u.a. mit seinen Kollegen Herman Gesselius und Armas Lindgren zusammen. Für die Pariser Weltausstellung 1900 gestaltete das Trio den finnischen Pavillon. 1902 baute Saarinen in Hvitträsk ein Studiohaus, das schon bald zum Anziehungspunkt für Kunst und junge Künstler wurde und zu den wichtigsten Zeugnissen des sog. Nationalen Romantizismus wurde, eines Wohnstils, der in finnischer Version die Ideale von Arts and Crafts umsetzte. Zwischen 1910 und 1914 baute Saarinen den Hauptbahnhof von Helsinki, der deutlich von der Architektursprache Joseph Maria Olbrichs beeinflusst war, den Saarinen 1907 in Darmstadt kennen gelernt hatte. 1922 gewann Saarinen den zweiten Preis beim Wettbewerb um die Neugestaltung des Verwaltungsgebäudes des «Herald Tribune». 1923 ging er in die Vereinigten Staaten, wo er als Architekt arbeitete und seit 1924 an der Architekturfakultät der University of Michigan in Ann Arbor lehrte. 1926 wurde Eliel Saarinen von George und Ellen Booth, den Inhabern der «Detroit News», mit dem Bau der Cranbrook Academy of Art beauftragt (der 1943 fertig gestellt wurde). In den 20er-und 30er-Jahren plante Saarinen die urbanistische Ansiedlung der Cranbrook-Anhänger und realisierte die Cranbrook School for Boys (1925), das Saarinen House (1928-30) und die Kingswood School for Girls (1929-31). Die Zusammenarbeit Saarinens mit seinem Sohn Eero markiert eine Phase des Modernismus, die mit der First Christian Church von Columbus (1939-42) begann und sich bis zum Technical Center (1945-56) der General Motors Werke in Warren erstreckte. 1948 wurde Saarinen zum Direktor der Architekturabteilung der Cranbrook Academy berufen, wo er u.a. Charles Eames, Harry Bertoia und Florence Knoll ausbildete.

Ergänzend zu seinen Architekturprojekten entwarf Saarinen seit 1902 auch Möbel, Interieurs und Beleuchtung, wobei er oft Stilelemente des Modernismus und des Art déco kombinierte. Zu seinen bekanntesten Möbeln gehören der Stuhl «Haus Saarinen» (1908) und das Ensemble «Sitzmöbel und Tisch aus dem Saarinen-Haus» (1929/39), die als Reeditionen von der Firma Adelta Oy hergestellt wurden.

Die Firma Adelta hatte Saarinens Armlehnstühle «Black Villa» (1908; aus Eiche massiv mit Messinggestänge), «Hannes» (1908) und «Blue Suite» (1929; aus z.T. blattvergoldeter Birke), den Esszimmerstuhl «Saarinen House Dining Chair» aus Ahorn massiv (1929) sowie den Sessel «Saarinen House Armchair» (1929/30) im Programm. Bei der Firma Arkitektura wurden der Klubsessel «Saarinen House Lounge Chair» sowie die Anrichte «Saarinen House Credenza» (beide 1929) hergestellt. Bei Alessi war Saarinens «Teeservice mit Samovar» im Programm, das er zwischen 1933 und 1934 für die International Silver Company entworfen hatte und das durch die weichen Formen der Kugel und des Zylinders gekennzeichnet ist. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.eliel-saarinen.com

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