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Designlexikon
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DESIGNER

Rams, Dieter

(*1932 Wiesbaden)

Dieter Rams studierte von 1947 bis 1953 Architektur und Inneneinrichtung an der Werkkunstschule Wiesbaden. Von 1948 bis 1951 unterbrach er sein Studium und machte eine Tischlerlehre in Kelkheim. Nach seinem Examen arbeitete Rams bis 1955 im Frankfurter Büro des Architekten Otto Apel, wo er u.a. mit den amerikanischen Architekten Skidmore, Owings und Merrill zusammenarbeitete. Von 1955 bis 1997 war Rams bei der Braun AG in Kronberg tätig, seit 1956 als Produktdesigner, seit 1961 als Direktor der Abteilung Produktdesign, seit 1980 als Mitglied der Geschäftsleitung und seit 1988 als Generalbevollmächtigter. Rams war Vorstandsmitglied im Rat für Formgebung und - als Nachfolger von Philip Rosenthal - von 1987 bis 1997 deren Präsident. Von 1981 bis 1997 war Rams Professor für Industriedesign an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Dieter Rams hatte seit 1980 international zahlreiche Ausstellungen und wurde weltweit geehrt. Unter anderem wurde ihm 1991 die Ehrendoktorwürde (Doktor honoris causa) durch das Royal College of Art in London verliehen. 1995 gründete er die Firma SDR+.

Als Chefdesigner der Braun AG entwickelte Dieter Rams zusammen mit Hans Gugelot und Herbert Hirche ein modernes Corporate Design, das bis heute vorbildlich ist. Orientiert an den Theorien der Hochschule für Gestaltung, Ulm, entwarf er eine neue Generation von Elektrogeräten, die weltweit große Beachtung fand. Zu seinen bekanntesten Designs gehört der Plattenspieler «Phonosuper SK 4» (1954; im Volksmund «Schneewittchensarg» genannt) mit weißem Gehäuse und transparenter Kunststoffhaube, den Rams zusammen mit Hans Gugelot entworfen hatte. Als herausragende Entwürfe gelten darüber hinaus die Küchenmaschine «KM 321» (1957), der Weltempfänger «T 1000» (1962), der Verstärker «CSV 255» (1966), die Taschenrechner «ET 44» (1977, zusammen mit Dietrich Lubs) und «Control ET 55» (1981) sowie Rasierapparate, Kameras und Heizlüfter. 1971 und 1974 präsentierte Rams die Feuerzeuge «Linear» und «Weekend» (Drucktaste mit schwarzer Düseneinfassung). 1977 entwarf Rams die Hi-Fi-Kompaktanlage «PC 4000», bei der Verstärker, Plattenspieler, Radio und Kassettendeck in einem mattschwarzen Metallgehäuse mit Klappdeckel aus getöntem Kunstglas untergebracht waren. Als Möbeldesigner entwickelte Rams 1957 das Regal- und Schranksystem «571/72», das heute bei der Firma Vitsoe produziert wird. Es besteht aus Buchenholz mit lichtgrauen Fronten und flexiblen Elementen wie Schiebe- und Flügeltüren, Einlegeböden, Schubladen, Stapelkörbe und Schreibplatten. 1960 entwarf Rams das Regalsystem «606» (bei Vitsoe) mit Aluminiumleisten und Kästen aus Spanplatten. Anfang der 60er-Jahre schuf Rams darüber hinaus für Vitsoe den Sessel «601» (1960) sowie das Sesselprogramm «620» (1962) und das Konferenztischprogramm «850». Für die Firma De Padova entwickelte Rams das «606 Universal Shelving System», für FSB entwarf er die Türdrückerserien «rgs 1-3». Die Variante «1138» hat einen Hals aus Aluminium, der zugleich den Drehpunkt markiert. Das Griffteil aus Thermoplast trägt eine deutlich sichtbare Zeigefingerkuhle. Für seine Firma SDR+ entwarf Rams u.a. die Tischprogramme «570» und «860», das Sesselprogramm «620» und das Regal «020 Twister». Für die Internationale Möbelmesse 2006 in Köln entwarf Rams eines der beiden „ideal houses", die dort jährlich von wechselnden Designern entworfen und ausgestattet werden. Die Wände seines idealen Hauses stammten aus Fernost - dunkle Holzlatten im Raster ein Meter mal 50 Zentimeter, dazwischen transluzenter weißer Kunststoff. Im Innern des Hauses zeigte er Möbel von Charles und Ray Eames.

Für seine Entwürfe erhielt Rams zahlreiche internationale Preise, z.B. 1964 die Goldmedaille der Mailänder Triennale und dreimal den Gute-Form-Preis der Stadt Wien. 1968 ernannte ihn die Royal Society of Arts zum Royal Designer for Industry. Eine Sammlung von Rams' Arbeiten befindet sich heute im Museum of Modern Art in New York. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

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