DesignerDesignerinnen
Designlexikon
HOMEDESIGNER    ABCDEF
DESIGNER

Munari, Bruno

(*1907 Mailand, †1998 Mailand)

Bruno Munari, der als eine der Zentralfiguren des modernen italienischen Designs gilt, machte in den 20er-und 30er-Jahren mit futuristischen Experimenten auf sich aufmerksam. 1930 entstand die Maschine «Macchina aerea» (Luftmaschine) als Vorgängerin zu den «Macchine inutili» (nutzlose Maschinen), die sein späteres Interesse an der Zerstörung des traditionellen Kunstwerks vorwegnahmen. 1945 trat er mit seinem ersten kinetischen Kunstwerk an die Öffentlichkeit, 1948 folgten die «Unlesbaren Bücher» aus perforierten schwarzen Seiten mit darunter liegenden Zeichnungen. Im selben Jahr gründete er zusammen mit Joe Colombo und Gillo Dorfles die Bewegung «Movimento Arte Concreta». Munari betrieb intensive Studien über sinnliche Wahrnehmung und entwickelte daraus sog. Positiv-Negativ-Bilder. Seine Lichtobjekte wurden 1953/54 im Museum of Modern Art in New York ausgestellt. 1962 koordinierte Munari im Auftrag von Olivetti die weltweit erste große Ausstellung über kinetische Kunst.

1957 begann Munari seine Zusammenarbeit mit der italienischen Firma Danese, für die er seine berühmte Leuchte «Falkland 2040 A» (1964) entwarf. Die 1,65 m hohe Hängeleuchte besteht aus verschieden großen Leichtmetallringen, über die ein elastisches, weißes Schlauchgewebe gezogen ist. Weitere Produkte für Danese sind die Aschenbecher «Ponza» (1958) und «Levanzo» (1963), der Papierkorb «Sicilia» sowie das Schreibtischset «Canarie» (1958), die alle heute noch produziert werden. 1971 entwarf Munari für die Mailänder Firma Robots das stabile Stahlmöbel «Abitacolo», ein «Haus im Haus», das in erster Linie als Bett, aber auch als Schreibtisch oder Sitzplatz genutzt werden konnte. Körbe oder zusätzliche Borde konnten mithilfe von Flügelschrauben in jeder beliebigen Höhe eingehängt werden. Das «Abitacolo» erhielt 1979 den Compasso d'Oro. Ebenfalls für Robots kreierte Bruno Munari das von allen Seiten zugängliche Rollregal «Vademecum» (1974) aus verchromtem oder beschichtetem Rundstahl.

Bruno Munari war Mitglied der Gesellschaft für Industrie-Design (ADI) und lehrte an der Harvard University und am Polytechnikum in Mailand. Für seine Entwürfe erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter fünfmal den Compasso d'Oro. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

GHIJKL
FIRMEN
MNOPQR
FACHBEGRIFFE
STUVWX
VERBÄNDE
YZDesigner
MUSEEN
Sieger
LINKS
IMPRESSUM
 
Grcic
Beinert