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Designlexikon
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Klint, Kaare Jensen

(*1888 Fredericksberg, †1954 Kopenhagen)

Der dänische Architekt und Möbeldesigner Kaare Klint studierte Malerei bei Johan Rohde an der Tekniske Skole und Architektur bei seinem Vater P. V. Jensen Klint sowie bei Carl Petersen, dem Architekturprofessor an der Kopenhagener Akademie. Mit Petersen entwarf er 1914 neoklassizistische Möbel für die Kunstgalerie in Fåborg. Seit 1917 bis zu seinem Tod arbeitete Klint als unabhängiger Möbeldesigner für die Firmen Fritz Hansen und Rudolf Rasmussen, außerdem für das Thorvaldsen-Museum und das Industriekunst-Museum in Kopenhagen. 1924 wurde er Leiter der neu gegründeten Möbelschule der Kopenhagener Kunstakademie, wo Mogens Koch zu seinen Schülern zählte. Klint bildete dort so viele Designer aus, dass man auch von der «Klint-Schule» sprach. Seit 1944 war Klint Professor für Architektur an der Akademie.

Der «Vater des modernen dänischen Möbeldesigns» betrieb an der Kopenhagener Möbelschule mit seinen Schülern bedeutende Studien über die Funktionsweisen eines Möbels, deren Ergebnisse später grundlegend für den skandinavischen Stil wurden. Als erster Designer, der sich ernsthaft mit Anthropometrie auseinandersetzte, hatte er bereits 1913 Forschungen über die Proportionen des menschlichen Körpers angestellt und sie bei seinen Entwürfen umgesetzt.

Aus dem Jahre 1914 stammt Klints «Fåborg-Stuhl», der später von der Kopenhagener Firma Rasmussen hergestellt wurde. Klint entwarf ihn für das neoklassizistische Fåborg-Museum, das Carl Petersen für den Kunstsammler Mads Rasmussen gebaut hatte. Der fein geschweifte Mahagonistuhl mit Geflechtlehne und Sitzpolster aus Rindslederbezug gilt aufgrund seiner Synthese aus Tradition und Modernität als typisch für Klints Entwürfe. Als Klassiker des funktionalistischen Stuhls wurde Klints «Safari-Stuhl» aus dem Jahr 1933 berühmt (reediert von Rasmussen). Sein Gestell ist aus Eschenholz, Sitz und Rückenlehne aus Leder oder Canvas.

Der Prototyp des «Safari» war zusammenklappbar und hatte einen verstellbaren Sitz, den Klint später jedoch verworfen hat. Weitere populäre Möbel Klints: der «Klappstuhl» (1927, bei Rasmussen); der «4133»-Kirchenstuhl (1936, bei Fritz Hansen) und der «Deckstuhl» (1933, bei Rasmussen). Kaare Klint entwarf auch Leuchten, wobei er besonders von handgefalteten Schirmen fasziniert war, eine Technik, die sein Bruder Tage Klint entwickelt hatte. 1943 entstand so die sehr erfolgreiche «101 abc»-Fruchtleuchte, die später von der Odenser Firma Le Klint hergestellt wurde.

Klint erhielt mit seinen Möbeln viele Auszeichnungen und Ehrungen, so 1935 den Großen Preis der Brüsseler Weltausstellung. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

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